Durch die Präsentation von Clausens Werken zieht sich das Grundthema der Reinlichkeit – Reinlichkeit im Sinne von "Dinge sauber halten", "Schmutz abwehren", "Sicherheit", "Schutz" – wie ein roter Faden.
Die ausgestellten Werke lassen sich in vier verschiedene Gruppen einordnen:
Vergrößerte, in Aluminiumrahmen eingerahmte Titelseiten von deutschen Computerzeitschriften. Die Headlines dieser Titelseiten, die das grellstmögliche Design aufweisen, schreien lauthals: 'Sicher surfen 2007!', 'Die geheimen Nero Tools' 'Daten retten' 'Vista geknackt', und kommen somit den Ängsten der alltäglichen Internet-Surfer entgegen. Diese vergrößerten Titelseiten, die als Einzel- oder Doppeltafeln präsentiert werden, strahlen eine Stimmung ständiger Alarmbereitschaft aus.
Mit Schrumpfolien verpackte, standardmäßige Aluminiumrahmen sind mit aufgekleisterten Plakaten von high-end-Sportwagen versehen. Somit wird der Langweiligkeit der alltäglichen PC-Virus-Infizierung der Gipfel an computerunterstütztem Autodesign entgegengesetzt.
Auf Plinthen, die aus standardmäßigen Regalbrettern aus dem Baumarkt zusammengebaut und mit einer starken, durchsichtigen Bauplane abgedeckt sind, stehen Gegenstände, die mehr oder minder den Charakter eines Readymades besitzen. Jeder Bestandteil dieser Skulpturen ist höchst ‚kunstlos’, die Wahl ihrer Kollision – man könnte auch Kollusion sagen – ist jedoch sehr bedeutsam. Alle Gegenstände nehmen Bezug auf die Idee von Schutz, von der Notwendigkeit, Dinge warm bzw. sauber zu halten. Eine Autoschutzplane, eine Isomatte, eine Plastik aus einer Rolle Metallfolie und Schraubzwingen, eine Gipsskulptur mit einem mit Hilfe eines tiefgezogenen Verpackungsbehälters gegossenen Polystyrolelement und einem Kantenschutz, einem feinen Naturschwamm.
Am Laufband hergestellte toskanische Stillleben von zweierlei Art, die in Ihrer Schrumpfolienverpackung samt Pappecken gezeigt werden. Diese Gemälde – es handelt sich eigentlich um Inkjetdrucke auf Leinwand – sind den Bildern nicht ungleich, die man in einem italienischen Restaurant vorfinden könnte.
Die Natur erscheint nur in der Gestalt der toskanischen Stillleben und – vielleicht – des Schwammes. Ansonsten herrscht eine von Menschen gemachte oder – genauer gesagt – eine industriell gefertigte Welt. Nichtsdestoweniger ist der Mensch allgegenwärtig, denn er hat dies alles gemacht, und nicht zuletzt weisen die Skulpturen und die Bilder deutlich auf menschliche Sehnsüchte und Ängste hin.
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