„Ein wesentliches Anliegen ihrer Arbeit ist es, zu verstehen, wie der Mensch dem großen Ganzen der Welt begegnet, wie er sich gegenüber der Komplexität der Dinge und Ereignisse zu verorten versucht, wie sein Denken ordnende Linien durch eine Wirklichkeit zieht, die sich schließlich doch der Sinngebung und Ordnung verweigert. Sie beschäftigt sich damit, wie das Individuum, wörtlich übersetzt: das Unteilbare, sich stellt zum Unendlichen: zu dem, was weder Maß noch Zahl hat“. – Auszug aus „Ordnungen des Denkens“ von Roland Mönig, Direktor des Von der Heydt-Museums in Wuppertal, in der zugehörigen Publikation zur Ausstellung in Arnsberg.
Toulu Hassani, Ohne Titel, 2023, Acryl auf Leinwand, 180 × 140 cm
Unter dem Titel „This is Me. This is You. Die Eva Felten Foto Sammlung“ präsentiert das Museum Brandhorst die Schenkung der Münchner Sammlerin Eva Felten. Über 400 Fotografien aus ihrer Privatsammlung werden im Rahmen einer umfangreichen Gruppenausstellung gezeigt, deren Schwerpunkt die Darstellung von Menschen ist. Zu sehen sind Werke grundlegender Fotografen der Gegenwartkunst, unter anderem, Thomas Struth und Thomas Ruff.
Durch die Positionierung des Menschen als eindeutigen Protagonisten verweisen Stephan Balkenhols anthropozentrische Skulpturen auf den tiefgreifenden Einfluss, den die kanonische europäische Kunst im Laufe der Geschichte bis in unsere Zeit ausgeübt hat. Unter dieser Prämisse hat das Museum Wiesbaden zahlreiche Werke Balkenhols versammelt, um sie gemeinsam mit ihren Gegenstücken aus der Sammlung Alte Meister des Museums zu präsentieren. Wie bereits im Ausstellungstitel angedeutet, ermöglicht „Zeitfenster: Stephan Balkenhol trifft Alte Meister“ einen direkten Austausch zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Im Rahmen seines neuen Projekts „The Image of Memory“ vereint das Being Art Museum die Werke Leiko Ikemuras und Shen Yuans. Ein Dialog zwischen zwei Einzelausstellungen, die sich mit den Konzepten der Identität, Grenzen und Erinnerung auseinandersetzen. In ihrer jahrelangen künstlerischen Praxis hat Leiko Ikemura ein komplexes und poetisches Œuvre geschaffen, das mit einer einzigartiger Sensibilität die Grenzen zwischen den japanischen und westlichen kunsthistorischen Traditionen überwunden hat.
„Paraventi: Folding Screens from the 17th to 21st Centuries“ erforscht die Geschichte und Bedeutung des Paravents anhand seiner kulturübergreifenden Einflüsse, die Hybridisierung verschiedener Kunstformen und die Zusammenarbeit zwischen Designern und Künstlern. Dabei untersucht Goshka Macugas Kunstwerk, wie verschiedene Identitäten nebeneinander bestehen können oder nicht: ein Paravent, bestehend aus Bücherregalen und gefüllt mit Büchern aus sechs Ländern, von denen jedes im Konflikt oder im Spannungsverhältnis zueinander steht.
„Menschheitsdämmerung. Kunst in Umbruchzeiten“ präsentiert Werke aus der Sammlung der klassischen Moderne des Museums im Dialog mit Werken des 21. Jahrhunderts. Die in Kriegs- und Krisenzeiten entstandenen Kunstwerke widerspiegeln die Erfahrungen dieser Ereignisse sowie die dadurch ausgelösten politischen und sozialen Transformationen. Besonders hervorzuheben ist Goshka Macugas Teilnahme mit einem ihrer großformatigen 3D-Wandteppiche.
Martin Creed kehrt mit einer umfangreichen Retrospektive nach Deutschland zurück. Wie das Museum selbst verkündet, wirft die Ausstellung mehr Fragen auf als sie beantwortet. Die Kuratorin und der Künstler laden zu einer immersiven Reise in Creeds künstlerisches Universum ein, das sich seit seinen frühen Anfängen durch einen offenen und spielerischen Charakter auszeichnet.
In „Among Trees. Among Sand Grains“ präsentiert Helene Appel eine Übersicht ihres Gesamtwerks in Kombination mit einer Reihe von Kunstwerken, die von der Williamson Collection erworben wurden. Appels illusionistische Gemälde aktivieren bei bloßer Betrachtung alle Sinne, indem sie den Tast- und Geschmackssinn, aber auch den Geruch anregen.
Helene Appel, Red Loose Fabric, 2023, Aquarell auf Jute, 291,5 × 245 cm, Foto: Carlo Favore
Anlässlich des 100. Todestages von Franz Kafka präsentiert die Villa Stuck ihr neuestes Projekt „Kafka: 1924“. Eine umfangreiche Gruppenausstellung mit Werken zeitgenössischer Künstler, die sich explizit oder implizit auf Kafkas literarisches Vermächtnis beziehen. Zu sehen sind künstlerische Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts.
Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Landshuter Keramikschule präsentiert das Koenig Museum seine aktuelle Ausstellung „Kunst des Formens. Porzellan und Keramik der Gegenwart“. Zu sehen sind Werke aus der Rosenthal Relief Reihe und verschiedene Keramikkünstler, unter anderem Raphael Weilguni.
Die neue Ausstellung im Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg feiert das künstlerische Vermächtnis Pablo Picassos und seinen enormen Einfluss auf die gleichaltrigen und jüngeren Künstlergenerationen. Im Fokus stehen Werke polnischer, tschechischer und deutscher Künstler, die die Motive und den Stil Picassos aufgegriffen und weitergeführt haben. Zu sehen sind unter anderem Werke von Slawomir Elsner und Goshka Macuga.
„Not Post-Modernism. Dan Graham and 20th-Century Architecture“ ist Dan Grahams letzte selbst konzipierte Ausstellung. Ein berührendes Tribut an das Medium der Architektur, das bis zum Schluss ein zentraler Faktor in seinem Schaffen blieb. Die Ausstellung widmet sich acht Architekten, deren Werke Graham zutiefst beeinflusst haben.
Dan Graham, Fun House for the Children of Sint-Jansplein, 1997, Mischtechnik, 107 × 107 × 29 cm
Helene Appel bekundet, zusammen mit Eva Marisaldi, die Schönheit des Alltäglichen in der dritten Ausgabe von „Andature“. Durch die Erfassung der verschiedenen Möglichkeiten des scheinbar Banalen laden die Künstlerinnen die Besucher ein, eine Welt neuer Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten zu entdecken.
Helene Appel, Abdeckplatte (Manhole Cover), 2021, Acryl auf Leinwand, 64,5 × 43,5 cm, Foto: Jens Weyer
Das MAMAC in Nizza verlängert Thu Van Trans Einzelausstellung „We live in the flicker“ bis Anfang 2024. Werke aus den letzten 20 Jahren lassen uns in ihre künstlerische Bildwelt in Form von Malerei, Zeichnung, Skulptur, Installation und Video eintauchen.
Die Oakville Galleries präsentieren Elif Saydams erste institutionelle Einzelausstellung in Kanada: „Eviction Notice.“ Saydam bedient sich in deren Kunst einer Vielzahl von Techniken, Stilen und Materialien, um die konventionellen Grenzen und die komplizierten Zusammenhänge unserer Gesellschaft zu überwinden und Ideologien der Klasse und des Geschlechts zu thematisieren.
Installationsansicht in Oakville Galleries in Gairloch Gardens, 2023, Foto: Laura Findlay, Courtesy of Oakville Galleries
Der Berliner Silk Room eröffnet seine zweite Installation mit einer Einzelausstellung von Leiko Ikemura. Unter dem Titel „When Animals Become Art“ präsentiert The Feuerle Collection eine kuratierte Auswahl von Ikemuras einzigartigen Tierskulpturen, dieses Mal in direktem Zusammenspiel mit Stofftieren aus der privaten Sammlung der Künstlerin.
Unter dem Titel „Solar Breath. Wissen woher der Wind weht“ präsentiert die ERES-Stiftung ihre neue Gruppenausstellung. Anhand der Werke verschiedener Künstlern, darunter Leiko Ikemura, widmet sich die Ausstellung diesem Naturphänomen und seinen verschiedenen Auswirkungen: von seinem enormen Impakt auf unseren Planeten bis zu seiner Bedeutung in verschiedenen Kulturen und Gesellschaften.
Das De Pont Museum präsentiert, zum ersten Mal in Originalgröße, drei der Architekturmodelle, die Thomas Schütte für die legendäre „Westkunstausstellung“ von 1981 konzipiert hatte. Die vor mehr als vier Jahrzehnten entworfenen Westkunstmodelle werden im Ausstellungsraum der ehemaligen Wollspinnerei zu sehen sein.
„The Lives of Documents – Photography as Project“ ist das erste einer Trilogie von Forschungs- und Ausstellungsprojekten, die die Praxis von Künstlern und Fotografen untersucht, deren Arbeit in den letzten fünfzig Jahren wesentlich zum Wandel der Disziplin beigetragen hat. Zu sehen sind unter anderem Dan Graham, Thomas Struth und Jeff Wall.
Thu Van Tran erhält den Rosa Schapire Kunstpreis 2023, verliehen von den Freunden der Hamburger Kunsthalle. Daria de Beauvais, Chefkuratorin am Palais de Tokyo in Paris, übernahm die diesjährige Rolle der Juroren. Besonders gelobt wurde die tiefgründige Auseinandersetzung der Künstlerin mit der Kolonialgeschichte Vietnams.
Unter dem Titel „Wasser, Wolken und Wind“ präsentiert das Forum Würth Rorschach seine 10-jährige Jubiläumsausstellung. Eine Auswahl an Kunstwerken aus der Sammlung Würth, die den Fokus auf jene Naturphänomene legt. Phänomene, die nicht nur unser Klima bestimmen, sondern auch seit Urzeiten ein essenzieller Bestandteil der Kunstgeschichte sind.
Das Münchner Stadtmuseum greift in seiner aktuellen Ausstellung „(K)ein Puppenheim. Alte Rollenspiele und neue Menschenbilder“ das Puppen-Thema auf und erforscht damit, welche Rolle die Puppen-Kunst in der Gesellschaft einnimmt. Zu sehen sind dort unter anderem die Arbeiten des deutschen Bildhauers und Zeichners Thomas Schütte.
Ein wichtiger, bereits „klassischer“ Aspekt der Kunst, nämlich ihre Bühnenhaftigkeit, wird in der neuen Ausstellung von mumok thematisiert. Verschiedene Aufführungs- und Auftrittsformen, nicht zuletzt ihre ungewöhnliche Widerspiegelung in der Foto-Kunst u.a. bei Thomas Struth und Jeff Wall, können die Besucher:innen ab 15. März 2023 beobachten.
Zu ihrem 20. Jubiläum eröffnet die Pinakothek der Moderne ihre besondere Ausstellung „Mix & Match. Rediscovering The Collection“. 350 Werke, darunter von David Claerbout, werden neu interpretiert, neu gehängt und einer neuen Analyse unterzogen. Unerwartete künstlerische Entdeckungen, verschiedene Auffälligkeiten und Zusammenhänge, die die umfangreiche Sammlung der Pinakothek in sich verbirgt, warten auf die neugierigen Besucher:innen.