Erste Ansätze Arbeiten von Jan Merta zu beschreiben, scheitern beim Versuch das Gegenständige in der völligen Abstraktion zu erkennen. Das Auge wird auf den ersten Blick mit einer primitiven Darstellung eines Gegenstandes konfrontiert, der sich bei weiterer Betrachtung immer konkreter und plastischer entfaltet.
Jan Merta, einer der großen tschechischen Maler der 80er, prägt ein neues Verständnis von Kunst. Er dekonstruierte die Abbildung der Realität in der Malerei, in dem er alltagsbezogene Objekte solange abstrahierte, bis der eigentliche Gegenstand sich in der Abstraktion verlor.
Merta studierte an der Akademie der bildenden Kunst in Prag während der kommunistischen Periode und wurde wegen seiner abstrakten und minimalistischen Anbschlussarbeit ... beinah entlassen. Zu dieser Zeit neigte sich der Soz-Realismus seinem Ende entgegen, während der Modernismus sich nur allmählig entfaltete. Seine Inspiration bezog der Künstler im amerikanischen abstrakten Realismus, dessen Arbeiten er im Nachkriegszeit-Archiv seiner Hochschule entdeckte. In seiner Malerei arbeitet Merta mit Bildmotiven, die er aus dem Alltag entnimmt, um sie dann zu abstrahieren und zu entfremden, so dass die Bedeutung der Motive komplexer und tiefgründiger wird. Reduzierte Darstellung geometrischer Abstraktion, architekturbasierte Elemente oder freischwebende Objekte finden sich häufig in Mertas Arbeiten wieder, sie verändern sich und wirken je nach Perspektive vertraut oder entfremdet.
Die Ausstellung My Fault? in der Galerie Rüdiger Schöttle umfasst unterschiedliche Genres in Mertas Schaffen. Alle Arbeiten sind philosophisch miteinander verbunden und auch der Titel der Ausstellung fordert den Betrachter auf, sich mit grundsätzlichen Fragen der Existenz zu befassen. Arbeiten wie Nurse oder Indiana gehen inhaltlich auf historische Ereignisse zurück und spielen mit den persönlichen Assoziationen und Fragen zu Leben und Tod. Durch der Ausstellungstitel MyFault? ruft Merta den Bertrachter dazu auf, dessen persönliche Erfahrungen auf die Arbeiten zu projizieren, um sich der Auswirkungen der eigenen Existenz auf das Geschehen vor Augen zu führen. Somit transformieren sich die Arbeiten je nach subjektiver Wahrnehmung und nehmen eine Form der individuellen Fantasie an.
Jan Merta (geb. 1952) studierte in den 80er Jahren in an der Kunstakademie Prag, wo er bis heute lebt und arbeitet. 2010 wurde er mit der Auszeichnung Persönlichkeit des Jahres und Ausstellung des Jahres nomminiert. Später wurde er zum Mitglied im Komitee Jindřich Chalupecký Preis ausgewählt, der jährlich an junge bildende Künstler unter 35 Jahre vergeben wird. Neben der Auseinandersetzung mit dem Thema Mensch, sind Architektur und Natur ein eigenwilliges und oft auch ironisch-kritisches Thema seiner Malerei.
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