In ihrer langen künstlerischen Tätigkeit erschuf Leiko Ikemura ein komplexes, poetisches und international vielbeachtetes Œuvre. Ihre erste Einzelausstellung in der Galerie Rüdiger Schöttle und erste Einzelausstellung in München nach 30 Jahren, führt uns in die Bildwelten der Künstlerin hinein.
Die in der Ausstellung zu sehenden Skulpturen aus Glas und Bronze, sowie Malereien aus unterschiedlichen Werkzyklen offerieren eine narrative Reise durch imaginäre (Bild-)Welten. Uneindeutiges und Mehrdeutiges, sich stets Wandelndes, Verdichtendes und Auflösendes, Wesenhaftes, Organisches und Landschaftliches scheint in amorphen Konfigurationen zu verschmelzen. Die physische Grenze zwischen Bild und Erlebnisraum zeigt sich als überschritten, wenn nicht obsolet; von den Werken geht eine immanent immersive Wirkung aus, welche die Rezipienten unmittelbar in ihren sinnlichen Erlebniskosmos hineinzieht.
Das Triptychon „Sinus Woman“ kann als Versinnbildlichung einer Genesis gelesen werden. Abstrahierte landschaftliche Setzungen und Auslassungen transformieren sich organisch in amorphe Farbgebilde, in welchen sich wiederum mystische, anthropomorphe Figuren verbergen. „Red Light“ lässt das explorative Moment der Transzendenz durch seinen potenzierten Abstraktionsgrad scheinen. Bestehen bleibt eine Augenblicklichkeit vollkommener sinnlich-emotionaler Strahlkraft. Mittels eines dezidierten und gleichsam über die Leinwand tänzelnden Malgestus pulsiert die Farbe auf dem Bildträger, komprimiert sich und diffundiert. Virtuos wird in den Werken die Imagination zu einem zentralen Stilmittel erhoben.
Die Glasskulptur „Usagi with wings“ scheint das Licht in sich zu bündeln und entfaltet so von innen heraus autonom lumineszierenden Kräfte, die der hybriden Figur ihre einzigartige Kontur und Gestalt verleihen. Die Bronzeskulpturen „Memento Mori“ sowie „Lying“ sind ebenfalls Ausdruck eines Verdichtungs- sowie simultanen Auflösungsprozesses und scheinen als organische Mischwesen auf die natürliche Zyklizität als Grundprinzip unseres wahrnehmbaren Universums zu verweisen.
Leiko Ikemuras Werke sind Gegenstand vielbeachteter internationaler Ausstellungen und derzeit im Museum de Fundatie Zwolle, NL sowie im Museo de Arte de Zapopan, Mexiko, zu sehen. Zuvor u. a. im Georg Kolbe Museum Berlin, im CAC La Ciutat de les Arts i les Ciències, Valencia (2021/2022); Sainsbury Center for Visual Arts, Norwich (2021); Centro de Arte Caja de Burgos; Kunsthalle Rostock (2020); Kunstmuseum Basel (2019); Nordiska Akvarellmuseet, Skärhamn (2019) und The National Art Center, Tokyo (2019). Arbeiten der Künstlerin befinden sich in zahlreichen renommierten Sammlungen, darunter dem Albertina, Vienna; Centre Pompidou, Paris; Collection Florence & Daniel Guerlain, Paris; MAC’s-Musée des Arts Contemporains, Grand-Hornu (Belgien); Bundeskunsthalle Bonn; Kunstsammlung NRW, Düsseldorf; Kunstmuseum Basel; Aargauer Kunsthaus, Aarau; Kunstmuseum Bern; Kunsthaus Zürich; Toyota Municipal Museum of Art, Toyota, Aichi Prefecture (Japan); The National Museum of Art, Osaka (Japan); The Museum of Modern Art, Shiga, Otsu, Shiga Prefectur (Japan); MAT-The National Museum of Modern Art, Tokyo (Japan); Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz (Liechtenstein).
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