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Installationsansicht
Foto: Ulrike Böhm
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Installationsansicht
Foto: Ulrike Böhm
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Lorena Herrera Rashid
Continental, 2018
Beton, Spanplatte, Toast, Eierschale
175 × 23 × 23 cm
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Lorena Herrera Rashid
Alledings, 2018
Polyethylen, Metall, Kunststoff
70 × 35 × 35 cm
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Lorena Herrera Rashid
Vagamunda, 2018
Öl, Stoff, Papier, Akryl, Plastik, Metall
170 × 45 × 55 cm
Zum Auftakt der neuen Kunstsaison zeigen wir im Erdgeschoss der Galerie die Ausstellung 360° + 5 días von Lorena Herrera Rashid. Seit vier Jahren lebt und arbeitet die Bildhauerin wieder in ihrem Heimatland Mexiko. Thematisch setzt sie sich nach wie vor mit unserem Konsumverhalten und den Problematiken der Massenproduktion auseinander, doch der Perspektivwechsel ruft spürbar neue Facetten in ihrem Oeuvre hervor. Die Farbe steht jetzt im Vordergrund. Ihr Material bleiben weiterhin Konsumrelikte aus Kunststoffen, Papier, Textilien und andere Überbleibsel der vorherrschenden Wegwerfgesellschaft. Mit einer gewissen Leichtigkeit gelingt es der Künstlerin dieses beunruhigende Thema in heitere Objekte zu verwandeln.
In 360° + 5 días kreiert Lorena Herrera Rashid einen eigenen Kosmos, in dem Mutter Erde - zusammengesetzt aus einem Globus, Flaschenträgern, Plastikeimern und gebrauchter Kleidung - von geschwungenen bunten Plastikblumen und Papierobst umgarnt wird. Die künstlichen Pflanzen ragen aus verschiedenen Skulpturen versteinerter Abgüsse von Plastikmüll und Glas heraus. Ein Abbild des ewigen Frühlings, in dem der Müll ganzjährig „blüht“. Das künstliche Leben wird uns bekanntlich durch dessen Makellosigkeit schmackhaft gemacht. Von der Künstlerin in Beton gegossen kommt die perfekte Form der Plastik- und Glasbehälter, die von Seiten des Markts über viele Jahre erarbeitet wird, besonders zur Geltung. Das pralle und bunte Obst, das die Künstlerin hier installativ einsetzt, entspricht ebenfalls dem Streben nach Perfektion. Die aufgetürmten Skulpturen changieren aber auch zwischen gegensätzlichen Assoziationen wie lieblich und zerbrechlich, erhaben und absurd, tod und lebendig. Als stilllebenartige Arrangements lassen sie den Vanitasgedanken wieder aufleben, ein gesetztes Stilmittel um den Betrachter zur Selbstreflexion anzuregen. So nimmt der zunächst so farbenprächtig und fröhlich wirkende Kosmos unmittelbar dramatische Züge an. Denn so verführerisch und reich diese scheinbar perfekte Welt auch zu sein scheint, erinnert sie uns doch an die nicht endgültige Verwertbarkeit der Massenprodukte, die dabei sind unsere Erde und unsere Relation zum Natürlichen zu zerstören.
Formal neu im Werk von Lorena Herrera Rashid ist die Objekthaftigkeit von Farbe. Darin interessiert sie die unendliche Möglichkeit der Verwendung und Zuschreibung von Farbe. In der Skulptur ist sie an die vorgegebene Farbe ihres Materials gebunden, die Farbe als Objekt an sich aber bietet ihr die Chance über das Vordefinierte hinaus zu denken und Dinge neu zu beschreiben.
Lorena Herrera Rashid (*1972 in Mexiko Stadt) lebt und arbeitet in Yautepec, Morelos – Mexiko Stadt. Bis 2012 studierte sie Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in München bei Olaf Metzel. Im selben Jahr gewann sie den Preis der Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung mit Projektförderung. 2017 richtete ihr die Galería Marso in Mexiko Stadt die erste Einzelausstellung in ihrem Heimatland aus.
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