„Ich versuche Bilder für mich zu lösen, was am Ende entsteht, weiß ich nie. Wenn ich beim Malen etwas im Bild erkenne, das eine Erinnerung in mir auslöst, die mir vorher nicht bewusst war, ist es fertig. Dieser freigelegte Punkt kehrt das Bild in etwas objektiv Wahrnehmbares um. Mein Ziel ist es, diese Inspiration möglichst genau abzubilden. Was genau ausgelöst wird, ist mir egal, es geht darum, dass eine Verbindung zum Betrachter entsteht.“ – Maximilian Rödel
Die Galerie Rüdiger Schöttle lädt den in Berlin lebenden Künstler Maximilian Rödel (*1984) im Rahmen von Various Others 2023 zu einer Einzelausstellung ein. Gezeigt werden die für den Maler charakteristischen farbabstrahierten Ölgemälde, die in ihrer potenzierten atmosphärischen Expression eine überzeitliche und -räumliche Gültigkeit entfalten. Diffus verhält sich die Farbe auf der Leinwand; verdichtet sich, legt sich wie ein nebulöser Schleier über Bildareale oder entfaltet zuweilen eine blendende Strahlkraft. Die Farbe selbst wird in den Werken Rödels zum zentralen Bildgegenstand erhoben und transzendiert so ihre ursprüngliche Funktion als darstellendes Trägermedium. Grenzenauflösend, raumöffnend und immersiv, Assoziationen zulassend und doch nicht greifbar und im Verborgenen verhaftet, wohnt den Kompositionen eine mühelos anmutende Komplexität sowie Vielschichtigkeit inne, die fundamentale Überlegungen zum Anthropozän anstößt.
Kunstgeschichtlich klassisch in der Traditionslinie des amerikanischen Abstrakten Expressionismus stehend, wie er insbesondere im New York der 1940er und 50er Jahre mit seinen zahlreichen Subströmungen aufkeimte, werden die Leinwandoberflächen des Künstlers als ein Blickfeld ohne zentralen Fokuspunkt behandelt. Die Folge ist ein transzendentaler Akt des Betrachtens, welcher sich sowohl durch die Unmittelbarkeit der sinnlichen Erfahrung als auch durch das daraus erwachsende profunde Kontemplationspotenzial auszeichnet. Im Sinne eines großflächigen und großzügigen Farbauftrags sowie einer sorgsamen Kompositionskonstruktion, die dennoch einem intuitiven Entstehungsprozess folgt, werden klare Parallelen zur Color Field Art erkennbar. Die erhöhte formale Reduziertheit wiederum teilt wesentliche bildgebende Gestaltungsstrategien der Minimal Art der frühen 1960er Jahre. Übersetzt werden diese der Abstraktionsgeschichte entspringenden Charakteristika in gegenwartsbezogene und überzeitliche Malereien von gleißend schöner sowie rauer Bildhaftigkeit.
Maximilian Rödel studierte zunächst an der HbK Braunschweig mit Walter Dahn und Hartmut Neumann. Anschließend folgte ein Studium an der UdK Berlin mit Thomas Zipp und Robert Lucander, welches er 2011 als Meisterschüler von Letzterem abschloss. Rezente signifikante Einzelausstellungen inkludieren Carvalho Park, New York (2022); Kunstverein Arnsberg (2022); Martina Tauber Fine Art, München (2022); Documenta 15, Kassel (2022); Kunstverein Arnsberg (2021). Signifikante Gruppenausstellungen umfassen u. a. Kunstverein Hannover (2013); Freies Museum, Berlin (2011); Kunstverein Weiden (2010) und das Indianapolis Museum of Contemporary Art (2010). Werke des Künstlers werden auf der diesjährigen KIAF Seoul sowie in Hongkong präsentiert und befinden sich in renommierten internationalen Privatsammlungen.
Anfrage
Vielen Dank für Ihre Anfrage!
Wir werden uns baldestmöglich bei Ihnen melden.
OK