Thomas Ruffs seit 2012 entstehende Serie "phg" (photograms) entsteht in Fortsetzung seiner sich konsequent von der klassischen Fotografie weiter entwickelnden Technik auf vollständig digitale Weise. Inspiration lieferte die in den 1920er Jahren durch die Surrealisten bekannt gewordene Fotogrammtechnik, bei der ohne Verwendung einer Kamera in Handarbeit durch direkte Belichtung von Objekten Schwarz-Weiß-Motive entstehen. Eine nach Künstlerwunsch entwickelte 3D Software versetzt Thomas Ruff nun in die Lage, Fotogramme quasi als digitales Faksimile auch für große Formate zu verwirklichen und dabei Farben einzusetzen. Dies geschieht auf verschiedene Weise, so steht das Kürzel "s." im Titel einer Arbeit beispielsweise für "solarisiert" (überbelichtet), "ch." für "chromatisch", d.h. das farbige Licht sitzt auf dem Objekt selbst. Was entsteht sind vielfältige frei schwingende Formen, Kreise, Wellen, Linien und Flächen von gedeckter Farbigkeit in Kompositionen, die an die Malerei der 1920er Jahre erinnern, aber über ihre eigene, in das 21. Jahrhundert weisende Ästhetik verfügen.
Wir freuen uns sehr, dass Thomas Ruff, der schon seit den 1980er Jahren in der Galerie Rüdiger Schöttle regelmäßig ausstellt, eine Auswahl seiner neuen Serie im oberen Raum vorstellt.
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